Pressemitteilung

Aurubis-Ergebnis wächst trotz Corona-Pandemie deutlich

Hamburg | Mittwoch, 9. Dezember 2020

  • Operatives EBT steigt im Geschäftsjahr 2019/20 auf 221 Mio. €  (Vj. 192 Mio. €)
  • Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung eine Dividende von 1,30 € vor
  • Ausblick verhalten optimistisch, leicht erhöhter Prognosekorridor für das operative Ergebnis des neuen Geschäftsjahres
  • Verkaufsverhandlungen für das Segment FRP in fortgeschrittenem Stadium

Ungeachtet der Corona-Pandemie und ihrer weitreichenden Folgen für die Weltwirtschaft konnte die Aurubis AG (Aurubis) ihr operatives Ergebnis vor Steuern (EBT) im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/20 um 15 % auf 221 Mio. € (Vj. 192 Mio. €) steigern. Der operative ROCE stieg ebenfalls und erreichte 9,3 % (Vj. 8,6 %). Das operative Konzernergebnis konnte um 21 % gesteigert werden und liegt bei 167 Mio. € (Vj. 138 Mio €). 

Dividendenvorschlag von 1,30 € je Aktie

Angesichts des guten Ergebnisses schlagen Vorstand und Aufsichtsrat von Aurubis der Hauptversammlung am 11. Februar 2021, die erstmalig in digitaler Form stattfinden wird, eine erhöhte Dividende von 1,30 € je Aktie (Vj. 1,25 €) vor. Sofern die Hauptversammlung den Vorschlag annimmt, liegt die Ausschüttungsquote bei 35 % (Vj. 41 %) des operativen Konzernergebnisses.

Durchsätze von Recyclingmaterialien und Konzentraten gesteigert

Zu der guten Ergebnissituation trugen deutlich höhere Raffinierlöhne für Altkupfer und sonstige Recyclingmaterialien bei. Dazu stieg der Durchsatz an Recyclingmaterial wesentlich, auch wegen der erstmaligen Berücksichtigung der Metallo-Standorte in Beerse (Belgien) und Berango (Spanien), die seit Juni 2020 in den Konzernabschluss einbezogen werden. Mit der Akquisition erweitert Aurubis sein Produktportfolio ebenso wie seine Kapazitäten zur Verarbeitung von Recyclingrohstoffen, vor allem von solchen Materialien mit geringerem Metallgehalt. „Die Integration von Metallo liegt voll im Plan“, berichtet Roland Harings, Vorstandsvorsitzender der Aurubis AG. „Wir sind zuversichtlich, das angestrebte Synergiepotential von 10 bis 15 Mio. € in den nächsten drei Jahren sogar übertreffen zu können.“

Ebenfalls positiv auf das Ergebnis wirkten ein deutlich höheres Metallmehrausbringen bei gestiegenen Edelmetallpreisen und ein deutlich höherer Konzentratdurchsatz, dem allerdings marktbedingt geringere Schmelz- und Raffinierlöhne für Kupferkonzentrate gegenüberstanden. Auch stützten Beiträge aus dem Performance Improvement Program (PIP) das Ergebnis, so dass die hierzu erforderlichen Restrukturierungsaufwendungen bereits vollständig im Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres abgebildet werden konnten.

Deutlich gesunkene Preise an den Weltmärkten für Schwefelsäure führten zu entsprechenden Erlösrückgängen im Schwefelsäureverkauf. Die im Zuge der Corona-Pandemie wegbrechende Nachfrage auf den europäischen Kupferproduktmärkten konnte durch Kathodenverkäufe nach Asien, insbesondere nach China, sehr gut kompensiert werden.

Das IFRS-Konzernergebnis vor Steuern (EBT) lag bei 367 Mio. €.*Wir sind im abgelaufenen Geschäftsjahr robust durch die Krise gekommen, was angesichts der pandemiebedingten Dynamik der Märkte eine besondere Herausforderung war“, zieht Roland Harings Bilanz.

Entscheidend war dafür auch das besonnene und disziplinierte Handeln unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Umsetzung des Hygienekonzepts. Nach schwierigen Monaten können wir erfreulicherweise sagen: Unser Krisenmanagement hat Wirkung gezeigt. In unseren Werken – in denen 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche gearbeitet wird – sind bisher keine Produktionseinschränkungen aufgetreten. Geholfen haben unsere solide Bilanz- und Finanzierungsstruktur, die uns Spielräume lässt, sowie unser robustes Geschäftsmodell. Unsere breite Positionierung in verschiedenen Regionen und insbesondere unsere Kompetenz im Bereich des Kupfer- und Nichteisenmetall-Recyclings geben uns Stabilität. Trotz der immer noch andauernden Pandemie schauen wir deshalb verhalten optimistisch auf das neue Geschäftsjahr.

Aurubis erhöht Prognosekorridor für das kommende Geschäftsjahr

Für das aktuell laufende Geschäftsjahr 2020/21 prognostiziert Aurubis ein operatives EBT in einem leicht höheren Zielkorridor zwischen 210 und 270 Mio. € (Vj. 185-250 Mio. €). Den operativen ROCE erwartet das Unternehmen wie im Vorjahr zwischen 8 und 11 %. 

Gestützt auf Branchenprognosen und die aktuelle Nachfrage in den Märkten geht Aurubis nach dem zeitweiligen Nachfragerückgang 2020 von einer wieder anziehenden globalen Kupfernachfrage für 2021 aus. Die Aurubis-Kupfer-Prämie ist aufgrund dieser Erwartungen mit 96 US$/t auf dem Niveau des Vorjahres belassen worden. Ein erwartbar hohes Angebot an Kupferkonzentraten und Recyclingmaterialien im kommenden Jahr stützt den Optimismus für das neue Geschäftsjahr ebenso wie die weitergehende Stabilisierung der operativen Anlagenverfügbarkeit im Konzern.

Unternehmensstrategie wird weiter konsequent umgesetzt

Ungeachtet der Corona-Pandemie setzte Aurubis seine Wachstumsstrategie im vergangenen Jahr planmäßig fort. Neben der wichtigen Akquisition von Metallo wurde zur Stärkung des Recyclinggeschäfts das Joint Venture für Kabelrecycling mit der TSR Recycling GmbH & Co. KG gegründet, dessen Abschluss im 1. Quartal 2021 erwartet wird.

Auch den geplanten Verkauf der Sparte Flat Rolled Products treibt Aurubis weiter voran: „Wir haben weiterhin die klare Absicht, FRP zu verkaufen und befinden uns in einem fortgeschrittenen Stadium der Verhandlungen. Allerdings hat sich der Prozess durch die Corona-Krise verzögert“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Aurubis AG.

Um die Effizienz weiter zu steigern, hat Aurubis verschiedene Initiativen auf den Weg gebracht. Dazu gehört das vorgenannte Performance Improvement Program (PIP), das sich seit 2020 auf die Reduzierung der Kosten in den administrativen Bereichen, die Optimierung des konzernweiten Einkaufs und die Verbesserung von Durchsatz und Instandhaltung am Standort Hamburg fokussiert hat. Das Programm wird im Geschäftsjahr 2022/23 einen Ergebnisbeitrag von über 100 Mio. € liefern.

Mit der Digitalisierung von Produkten und Geschäftsmodellen sollen bestehende Märkte erweitert und neue erschlossen werden. Aurubis hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Innovation Lab gegründet, das gezielt digitale Innovationen entwickelt und so auch die Beziehung zu Kunden und Lieferanten digitalisiert. Mit der Übernahme des Berliner IT-Unternehmens azeti stärkt Aurubis zudem die Digitalisierung in der Produktion. azeti entwickelt und vertreibt eine Internet-of-Things (IoT)-Plattform zur Integration und Auswertung von Produktionsdaten. Ziel der Nutzung dieser Plattform ist die Reduzierung von Stillstandzeiten, die Optimierung der Instandhaltung sowie die Flexibilisierung der Produktion. 

Nachhaltigkeit ist ein wichtiger weiterer Baustein der Strategie: Mit der ‚Copper Mark‘ hat die Kupferbranche erstmalig ein Gütesiegel für die nachhaltige Produktion von Kupfer entwickelt. Aurubis, als einer der Initiatoren in der ICA (International Copper Association), bekennt sich zu diesem Gütesiegel und wird sein Werk in Pirdop (Bulgarien) als ersten Aurubis-Standort in den Zertifizierungsprozess bringen. Andere Standorte werden folgen.

Darüber hinaus befinden sich wichtige Projekte in der Umsetzung oder Planung, um den CO2-Fußabdruck des Unternehmens weiter zu reduzieren. „Grüne Energien und grüner Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen vorausgesetzt, haben wir die technischen Möglichkeiten, deutlich vor 2050 CO2-neutral produzieren zu können“, sagt Roland Harings. „Wir bekennen uns zu diesem Ziel und sind darüber mit der Politik im Austausch, denn die Rahmenbedingungen für die Industrie müssen unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen.“

 

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Angela Seidler
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